BlueBay's View: Gütliche Trennung

Nachdem die Europäische Union die Briten nicht mehr umstimmen konnte und das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU kurz bevorsteht, deutet alles auf eine gütliche Trennung hin. Aus unseren Gesprächen in Brüssel in dieser Woche entnehmen wir, dass sich EU-Präsidentin Ursula von der Leyen möglichst reibungslos mit Großbritannien auf die Grundlagen der künftigen Handelsbeziehungen verständigen will. Damit dürfte auch das neuerliche Risiko eines harten Brexits gering sein.
Der Brexit-Fahrplan erlaubt eine mögliche Verlängerung der Übergangsfrist bis Ende 2022, allerdings setzt sich die Erwartung durch, dass man nach Beginn der Gespräche im Februar recht schnell vorankommen wird. Sollte eine Verlängerung notwendig sein, müsste diese vor Juli vereinbart werden. Wir gehen aber davon aus, dass der britische Premierminister Boris Johnson diese als Ratifizierungsphase verkaufen könnte. Insgesamt dürfte es in seinem Interesse sein, dass das Thema Brexit nach dem offiziellen EU-Ausstieg am Monatsende weitgehend von der Agenda verschwindet.
Schon jetzt sehen wir eine gewisse Erleichterung der britischen Wirtschaft und wir erwarten ein gestiegenes Vertrauen, wenn die Umfragewerte des Einkaufmanagerindexes nächste Woche veröffentlicht werden. Daher waren wir auch ziemlich überrascht, dass die Wahrscheinlichkeit einer fiskalpolitischen Lockerung noch vor Monatsende auf mehr als 50 Prozent gestiegen ist. Unserer Meinung nach wäre dies ein sehr merkwürdiger Zeitpunkt für eine Zinssenkung. Daher hoffen wir auch, dass der Chef der Bank of England, Mark Carney, seine Finger stillhalten wird, bevor im März sein Nachfolger Andrew Bailey das Ruder übernimmt.
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