Vanguard | Vor Ablauf der China-Frist: Alle Augen auf die USA

Investmentfonds.de | Am morgigen Dienstag steht der nächste Schlüsselmoment für die US-Zollpolitik an: Dann läuft die Frist für eine Vereinbarung der USA mit China aus.
Auch sonst werden sich zahlreiche globale Handelspartner der USA wohl auf höhere Zölle einstellen müssen. Bislang zeigt sich die globale Wirtschaft robust, dennoch haben die neuen Handelsschranken das Potenzial, die Konjunktur zumindest abzukühlen, meint Josefina Rodriguez, Economist bei Vanguard. In ihrem Ausblick gibt sie eine Einschätzung, mit welchen Entwicklungen in den kommenden Monaten für die USA, Europa und China zu rechnen ist.
Handelszölle sowie die bestehende politische Unsicherheit dürften die globale Konjunktur in den kommenden Monaten belasten – auch in den USA. Zwar konnte die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte den wirtschaftspolitischen Risiken trotzen. Für die kommenden Monate ist allerdings nur noch mit einem bescheidenen Wachstumsschub zu rechnen, was uns zu einer Jahresendprognose von 1,5 Prozent BIP-Wachstum in den USA führt. Dies liegt an einer ganzen Reihe an Herausforderungen: Die Fragen zum US-Haushaltsdefizit bleiben weiter offen, der US-Dollar hat im laufenden Jahr bereits mehr als neun Prozent abgewertet, die Arbeitslosigkeit steigt und US-Konsumenten spüren langsam die preistreibenden Effekte der Zölle.
Inflation: Vorzieheffekte verlieren ihre Wirkung
Die Inflationsrate in den USA liegt weiterhin unter den Erwartungen. Die höheren Zölle können allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem spürbaren Preisanstieg führen. In den vergangenen Monaten konnte der Markt die Verteuerung durch Vorzieheffekte größtenteils abbremsen. Allerdings können diese Maßnahmen die preistreibende Wirkung nur kurzfristig abfedern. Der Verbraucherpreisindex vom Juli zeigt bereits einen schnelleren Anstieg der Kerngüterpreise – Unternehmen geben die Zollkosten also schon jetzt an Verbraucherinnen und Verbraucher weiter. Für das zweite Halbjahr ist daher ein leichter Anstieg der Kerninflation bei Gütern absehbar, womit der 12-Monats-Index der persönlichen Konsumausgaben bei rund drei Prozent liegen dürfte.EU-Konjunkturmaßnahmen greifen frühestens 2026
Auch global gesehen werden die höheren Zölle der Weltwirtschaft wohl einen Dämpfer verpassen. In 2025 und 2026 dürfte das Wachstum im Euroraum mit rund einem Prozent daher wohl leicht unterdurchschnittlich ausfallen. Insbesondere auch, weil die Lockerung der deutschen Schuldenbremse und steigende Verteidigungsausgaben innerhalb der EU ihre Wirkung wahrscheinlich erst im kommenden Jahr entfalten wird.Die Inflation wird wahrscheinlich unter das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) fallen. Sowohl das Lohnwachstum als auch die Dienstleistungsinflation gehen mittlerweile deutlich zurück. Schwächere globale Wachstumsaussichten in Verbindung mit einem stärkeren Euro sowie sinkenden Energiepreisen lassen eine weitere Disinflation erwarten. Aktuell rechnen wir mit nur einer weiteren Zinssenkung und daher mit einem Leitzins von 1,75 Prozent bis Jahresende. Dies würde also etwas unter unserer Schätzung für den Neutralzinssatz von 2,0 bis 2,5 Prozent liegen.
China über den Wachstumserwartungen
Insbesondere vor dem anstehenden Ultimatum zu den US-Zöllen, lohnt sich ein Blick auf China. Hier zeigt sich ein durchaus positives Bild. So ist die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich gewachsen: Gegenüber dem Vorjahr und dem Vorquartal lag die reale Wachstumsrate bei 5,2 bzw. 1,1 Prozent und damit über den Erwartungen. Daher haben wir auch unsere Jahresprognose von 4,6 auf 4,8 Prozent für 2025 angehoben. Vor allem robuste Exporte und eine frühzeitige Lockerung der Geldpolitik haben zu den hohen Wachstumsraten beigetragen. Ein Rücknahmeprogramm für Altgeräte hat den Verbrauch angekurbelt und auch schnellere Konjunkturimpulse haben Wirkung gezeigt.Dank Vorzieheffekten und der Umlenkung von Warenströmen sind die Exporte trotz steigender US-Zölle bisher relativ stabil geblieben. Die außenpolitische Volatilität dürfte in den kommenden Monaten jedoch nachlassen, was den Exportsektor zumindest vorübergehend entlasten dürfte. Zwar sind die Zölle inzwischen wieder gesunken, stellen jedoch weiterhin eine Belastung dar, zumal der durchschnittliche US-Zollsatz für chinesische Importe seit Jahresbeginn deutlich höher ausfallen könnte. In der zweiten Jahreshälfte ist daher mit einer Konjunkturabkühlung zu rechnen. Die positiven Impulse des Exportsektors dürften nachlassen, die Nachfrage wird durch verschiedene Faktoren belastet.
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